Thema: Simon Dinnerstein

Datum: 9.2.23.

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Die internationale Karriere von Simon Dinnerstein begann in dem kleinen Städtchen Hessisch Lichtenau. Der inzwischen renommierte New Yorker Maler kam in den 70er Jahren mit einem Stipendium nach Nordhessen und malte – damals noch als Student - eine Ansicht des kleinen Städtchens, die ihn berühmt machen sollte. Das Gemälde von Simon Dinnerstein, der Blick auf Hessisch Lichtenau steht heute in einem amerikanischen Museum. Dinnerstein verdankt diesem Bild seine Karriere und blickt heute dankbar auf seinen Aufenthalt in Deutschland zurück. Am 16.2. feiert er seinen 80. Geburtstag.

Hessisch Lichtenau hat sein Leben verändert. Da ist sich Simon Dinnerstein ganz sicher.

11Und die Auswirkungen seines Aufenthalts in Deutschland und Hessisch Lichtenau wirken bis heute fort.

Der New Yorker Maler kam 1971 als Stipendiat mit seiner Frau Renee nach Deutschland. Dinnerstein war damals 27 Jahre alt – und wollte eigentlich Druckgrafik im Stil von Albrecht Dürer studieren. Aber in seinem Atelier schweifte sein Blick aus dem Fenster und die Ansicht auf Hessisch Lichtenau begeisterte ihn so sehr, dass er beschloss sie zu malen.

6Und am nächsten Tag entschied er, die Ansicht von Hessisch Lichtenau um zwei Elemente zu ergänzen, zwei Paneele – wie bei einem Triptychon. Eines mit seiner Frau und eines mit ihm, und die zwei Flügel wollten er in einem warmen Ton das zentrale Bild dagegen in einem kühleren Ton malen.

Dinnerstein stellte sein großes dreiteiliges Wandgemälde aber nicht fertig. Nur mit dem zentralen Element im Gepäck, der Ansicht von Hessisch Lichtenau, ging er zurück in die USA. Dort versucht er in New York Fuß zu fassen, seine Frau Renee war inzwischen schwanger. Also zeigte er sein unfertiges Triptychon einem Galeristen, und der war sofort so begeistert, dass er ihm ein Angebot machte.

15Wir schlagen Ihnen vor, das Gemälde unfertig zu erwerben, und wir zahlen Ihnen die Summe wie ein Gehalt - in Raten – über die nächsten 2 Jahre. Und am Ende garantieren wir Ihnen eine Ausstellung in unserer Galerie.

Dinnerstein durfte zwei Jahre lang an dem Triptychon arbeiten. Und die beiden Außenflügel fertigstellen. Als er es schließlich in der Galerie Stempfli ausstellte, war der Erfolg überwältigend.

16Diese Resonanz begründete meine Karriere und mein Leben und war verantwortlich für das Stipendium, das ich bekam, um nach Rom zu gehen. Das haben ich nur diesem Bild zu verdanken.

Bis heute erinnert sich Simon Dinnerstein gerne an sein Auslandsjahr in Hessisch Lichtenau. Sein Bild steht inzwischen im Museum. Der Maler pflegt bis heute den Kontakt zu seinen Freunden in Hessen. Nur wenige Menschen können wohl von sich behaupten, daß Hessisch Lichtenau ihr Leben verändert hat.

7Ich hätte nie gedacht, dass dieses Jahr so faszinierend werden würde und ich mit einem wichtigen Kunstwerk zurückgehen würde. Das wäre mir in meinen kühnsten Träumen nicht eingefallen.